Auf Anfrage bestätigt die Pressestelle der Sozialberhörde die planmäßige Schließung der Flüchtlingsunterkunft Große Horst wie folgt:
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Bleibt es bei der vereinbarten Schließung der Unterkunft zum 31.07.2025?
Ja, zu diesem Datum wird die Unterkunft außer Betrieb genommen werden und die Bewohnerinnen und Bewohner mit entsprechend zeitlichem Vorlauf sukzessive aus dem Standort ausziehen. Daran wird unverändert festgehalten.
Wann erfolgt anschließend der Rückbau der restlichen Wohncontainer?
Der Rückbau wird im Anschluss an die Außerbetriebnahme sukzessive im Herbst 2025 erfolgen. Ein genauer Zeitplan für die Fertigstellung des Rückbaus existiert zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht; die entsprechenden Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Modulcontainer werden voraussichtlich teilweise an anderen Unterkunftsstandorten aufgestellt, was eine präzise abgestimmte Planung voraussetzt. Das geplante Wohnungsbauvorhaben auf der Fläche ab Frühjahr 2026 bleibt hiervon unberührt und wird nicht verzögert.
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Diese Entwicklung deckt sich auch mit der derzeitigen Situation in Hamburg, die sich wie folgt darstellt.
Die aktuelle Flüchtlingslage in Hamburg zeigt sowohl einen Rückgang der Neuzugänge als auch anhaltende Herausforderungen bei Unterbringung und Rückführungen.
Rückgang der Flüchtlingszahlen
Im ersten Quartal 2025 wurden in Hamburg 3.282 Schutzsuchende registriert, was einem Rückgang von etwa 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Allein im März 2025 verzeichnete die Stadt 892 Neuregistrierungen, gegenüber 1.321 im März 2024. Dieser Trend setzt die Entwicklung aus dem Jahr 2024 fort, in dem insgesamt 16.188 Asyl- und Schutzsuchende registriert wurden – ein Rückgang von 26,4 % im Vergleich zu 2023 .DIE WELTDIE WELT
Unterbringungssituation
Trotz des Rückgangs bleiben die Unterkünfte stark ausgelastet. Ende 2024 waren die regulären und Erstaufnahmeeinrichtungen zu 134,5 % belegt, während das Gesamtsystem (inklusive Notunterkünften) eine Auslastung von 96,5 % aufwies . Die Stadt bemüht sich, Not- und Interimsstandorte durch reguläre Unterkünfte zu ersetzen und Kapazitäten zu erweitern, um allen Schutzsuchenden angemessene Unterbringung bieten zu können .DIE WELTHamburg
Rückführungen und Dublin-Verfahren
Im ersten Quartal 2025 wurden 492 Personen aus Hamburg zurückgeführt: 97 in ihre Herkunftsländer, 118 im Rahmen der Dublin-III-Verordnung in andere EU-Staaten und 277 verließen das Land freiwillig. Die Zahl der Dublin-Rücküberstellungen stieg um knapp 50 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zur Beschleunigung dieser Verfahren wurde im März 2025 ein Dublin-Zentrum in Hamburg eröffnet, das bisher 19 volljährige Männer aufgenommen hat .BMI Bundesanzeiger+2DIE WELT+2NDR+2
Herkunftsländer der Schutzsuchenden
Die meisten Asylsuchenden in Hamburg stammen aus der Türkei, Syrien, Afghanistan, Ägypten und Marokko. Im Januar 2025 wurden beispielsweise 631 Asylsuchende aus verschiedenen Herkunftsländern registriert, von denen 502 in Hamburg verblieben .DIE WELT+2Hamburg+2BAMF+2Hamburg+1DIE WELT+1
Sozialleistungen und Integration
Seit dem 1. Januar 2025 erhalten Asylbewerber*innen geringere Sozialleistungen. Paare in gemeinsamer Wohnung oder Sammelunterkünften erhalten 397 Euro monatlich (zuvor 413 Euro), Alleinstehende außerhalb von Gemeinschaftsunterkünften 441 Euro (zuvor 460 Euro) . Diese Anpassungen sollen die Integration fördern und Anreize für Eigenverantwortung schaffen.Mediendienst Integration
Fazit
Hamburg verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Flüchtlingszahlen, steht jedoch weiterhin vor Herausforderungen in der Unterbringung und Rückführung. Die Stadt reagiert mit strukturellen Anpassungen und neuen Einrichtungen wie dem Dublin-Zentrum, um die Prozesse effizienter zu gestalten und die Integration der Schutzsuchenden zu unterstützen.BMI Bundesanzeiger+2DIE WELT+2NDR+2